Beweglichkeit und Dehnen
- sandroflorin4
- 21. Jan.
- 2 Min. Lesezeit

Immer wieder finde ich Artikel zum Thema „Dehnen“ in denen der Nutzen des Dehnens in Frage gestellt wird. Auch kürzlich (NZZ am Sonntag vom 29.12.24) war die Antwort Jein. Die einzige Argumentation, die nicht eindeutig für das Dehnen spricht, ist die der Punkt, dass der Nutzen nicht wissenschaftlich erwiesen ist. Sonst finde ich weder in diesem Artikel noch in anderen Fakten, die gegen das Dehnen sprechen.
Wenn ich die Erkenntnisse von Prof. Froböse (führender Sportwissenschaftler in Europa), die über 30-jährige Erfahrungen mit 10000-enden Patienten von Liebscher&Bracht oder die Forschung von Robert Schleip zum Thema Faszien betrachte, komme ich überall zum Schluss, dass das Dehnen ob nun isoliert als Übungen oder als Teil eines Programms sehr positive Effekte hat und somit sinnvoll ist. Eine schlechte Körperhaltung, eine Verletzung nach einem Sturz oder Gelenkprobleme und -Schmerzen haben in vielen Fällen mit Verspannungen, Verkürzungen oder verklebten Faszien zu tun. Vor allem in Kombination mit dem Älterwerden ist ein Nichtdehnen aus meiner Perspektive ein schlechter Ratgeber.
Natürlich sind gewisse Grundregeln einzuhalten wie dynamisch dehnen vor der Aktivität oder dem Sport und statisch isoliert und nicht direkt nach der Aktivität oder dem Sport, vor allem nach hoher Intensität. Dann eignet sich eher ein Cooldown mit sanften Dehnübungen. Ich beobachte immer wieder Spitzensportler wie sie sich vor dem Wettkampf aufwärmen und dynamisch dehnen. Und ich bin auch stets beeindruckt wie beweglich viele Ausdauersportler sind und das erreichen sie nur über regelmässige Dehn- und Beweglichkeits-Übungen.
Auch meine persönliche Erfahrung bestätigt diese Eindrücke. Bis im Alter von ca. 50 habe ich zwar Ausdauersport betrieben, aber meine Beweglichkeit war stark eingeschränkt und ich habe mir weder die Zeit dafür genommen noch habe ich einen Sinn darin gesehen. Dazu kamen chronische Rückenschmerzen und Ansätze einer schlechten Körperhaltung (auch stressbedingt). Dann habe ich regelmässig Yoga gemacht und meine Defizite noch stärker wahrgenommen. Doch nach und nach habe ich erste Fortschritte erzielt und die Körperwahrnehmung verbessert. Schliesslich habe ich mit gezielten Übungen angefangen und weitere Verbesserungen erreicht. Heute sind meine Körperhaltung und meine Beweglichkeit besser als vor 20 Jahren und ich mache meine Übungen ca. 5 x wöchentlich. Rückenschmerzen kenne ich seit über 10 Jahren nicht mehr.
Als Fazit gehört das regelmässige Dehnen aus meiner Sicht deshalb in das Gesamtpaket eines Bewegungsprogramms.
Links: www.ingo-froböse.de
sf/01.25





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